Überraschung …unerwartet sagt der Sohn zum Vater: Ich werde ab dem Sommersemester ein Studium anfangen. Das traf den Vater unerwartet. Plötzlich stand er ohne einen Nachfolger da. Wer sollte sein Lebenswerk jetzt weiterführen?

Dass sein Sohn den Betrieb eines Tages fortführen wird, war eigentlich gesetzt. Nach heftigen Debatten und tränenreichen Diskussionen hat der Sohn verzichtet und seine eigenen Pläne verkündet. Und plötzlich stand Herr B. ohne Nachfolger da. Das hätte er verhindern können…

Zunächst betrachten Sie Ihren Sohn oder ihre Tochter wie einen fremden Dritten und stellen sich die Frage: Was ist ihm/ihr als Nachfolger tatsächlich wichtig? Was muss gewährleistet sein, damit er oder sie mit Freude und großem Engagement die Nachfolge antritt?

Zur Orientierung hier eine Zusammenstellung von Wünschen, die mir als Nachfolgelotse regelmäßig begegnen:

Wissen was dem Nachfolger wichtig ist:

  • wirtschaftlich Erfolg haben
  • die Finanzierung des Kaufpreises tilgen können
  • Sicherheit und Versorgung für seine Familie
  • schnelle Abwicklung und Übergabe
  • mit den Mitarbeitern klarkommen
  • den abgebenden Senior als Berater einbinden können
  • einen reibungslosen Übergang
  • möglichst spät investieren müssen


Dies sind die Hauptanliegen des potenziellen Nachfolgers. Können Sie diese erfüllen?

Sprechen Sie frühzeitig und umfangreich mit Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter. Seien Sie dabei ehrlich und so transparent wie möglich.

Sprechen Sie offen über ihren Druck und Ihren Stress in der Vergangenheit. Bedenken Sie, Ihre Kinder haben all dies mitbekommen und wissen Bescheid.

Sprechen Sie allerdings auch über die Zufriedenheit, welche Sie in langen Jahren erlebt haben, dadurch dass Sie ihr eigenes Unternehmen geführt haben.

Haben Sie Geduld und lassen Sie sich und Ihren Kindern ausreichend Zeit. Führen Sie diese wichtigen Gespräche nicht zwischen Tür und Angel. Starten Sie damit auch nicht erst zwei Monate vor Ihrem gewünschten Übergabezeitpunkt über Ihre Nachfolgepläne zu sprechen. So stellen Sie sicher, dass nichts Wichtiges vergessen wird abzustimmen und zu regeln.

Bieten Sie Ihren Kindern immer ihre Unterstützung und Hilfe an. Richten Sie sich aber auch darauf ein, dass Sie das Ruder wirklich übergeben müssen. Sie geben nicht nur die Verantwortung ab, sondern auch die Vollmachten. Sagen Sie klar, dass Sie bereit dazu sind und auch wirklich wollen, dass Ihr Kind Chef sein wird.

So ging es weiter

Herr B. war natürlich bitter enttäuscht. Warum will Peter studieren? Medizin? Er hat doch hier im Unternehmen alles, was er braucht. Er kann den Betrieb übergangslos übernehmen und weiterführen. Er ist doch im Betrieb groß geworden und hat sogar seine Ausbildung hier gemacht.

Was ist passiert? In der Familie war es üblich, dass der älteste Sohn den Betrieb übernimmt. Heute ist genau dies bei weitem nicht mehr die Regel.

Um eine Unternehmensnachfolge erfolgreich anzutreten, bedarf es besonderer Mentalitäten. Ein Unternehmen zu führen, bedeutet eine hohe persönliche und emotionale Belastung. Jeder Unternehmer weiß das. Die Familie muss oft zurückstecken. Mit Lieferanten, Kunden und Banken muss man sich rumschlagen. Ja, der wirtschaftliche Erfolg ist oft der Lohn.

Wichtig zu wissen ist jedoch, dass bei der heutigen Generation potenzieller Nachfolger andere Mentalitäten und Bedürfnisse vorherrschen, die damit nicht einhergehen. Als Unternehmer und Chef hat der Vater jahrelang nach dem Motto gelebte: „Zuerst der Betrieb, dann die Familie und erst am Ende ich selbst“. Die heutige Generation erhoffter Nachfolger mag hierfür regelmäßig kein Verständnis aufbringen. Das ist nachvollziehbar, aber sicher nicht zielführend.

Die optimale Vorbereitung einer familieninternen Unternehmensnachfolge.

Ein Unternehmen innerhalb der Familie an die nächste Generation weiterzugeben, ist ein besonderes Glück. Einen solche Nachfolger erfüllt die Eltern regelmäßig mit Freude und Stolz. Den Staffelstab konfliktfrei an seine Kinder zu übergeben, ist aber eine große Aufgabe.

Fazit:

Wenn Sie offen und ehrlich miteinander umgehen, gibt es nun zwei Möglichkeiten:

Entweder: Der wichtigste Grundstein für eine familieninterne Nachfolge ist gelegt und eine gemeinsame Umsetzung kann beginnen.

Oder

Es kann sein, dass Sie gemeinsam zu der Erkenntnis gelangen, dass Ihre Kinder nicht als Nachfolger zur Verfügung stehen werden. Ja, das ist oft enttäuschend, aber an dieser Erkenntnis ist dann gut, dass keiner von falschen Erwartungen ausgeht, keine Entscheidungen unter emotionalem Druck getroffen werden und jeder die Möglichkeit hat, seine Zukunft den eigenen Wünschen entsprechend zu gestalten.

 

Dies offen besprochen zu haben sorgt dafür, dass keiner enttäuscht ist. Der Familienfriede bleibt bewahrt. Jedoch ändert sich, dass Sie sich auf die Suche machen müssen einen geeigneten externen Nachfolger zu finden. Expertentipps zu diesen Aufgaben erfahren Sie laufend in meinem Blog oder hier:

Ihr Axel Stauffenberg, der Nachfolge-Experte

Axel Stauffenberg